Dr. Anthony Fauci und Senator Rand Paul bei Anhörung: Hat das NIH (National Institutes of Health) die Gain of Fuction Forschung in Wuhan finanziert? (Aus: CNBC Television/YouTube)

Senator Rand Paul:
Viren, die in der Natur nur Tiere infizieren, wurden im Wuhan-Labor manipuliert, um die Funktion zu erlangen, Menschen zu infizieren. Diese Forschung entspricht der Definition der Forschung, die laut NIH von 2014 bis 2017 pausiert wurde, eine Pause bei der Finanzierung von „Gain of Function“. Aber das NIH hat nicht erkannt, dass dies es auf eine Art und Weise definiert, und es kam nie unter irgendeine Prüfung. Dr. Richard Ebright, ein Molekularbiologe aus Rutgers, beschrieb diese Forschung in Wuhan, als das Labor in Wuhan NIH-Mittel nutzte, um neuartige chimäre sars-verwandte Corona-Viren zu konstruieren, die in der Lage sind, menschliche Zellen und Labortiere zu infizieren. Dies ist eine hochriskante Forschung, die neue potenzielle Pandemieerreger hervorbringt, die nur im Labor und nicht in der Natur vorkommen. Dies sind Dr. Ebrights Worte: Diese Forschung entspricht in der Tat der Definition von „Gain of Function“-Forschung, die vollständig in Wuhan durchgeführt wird. Dafür sollte es eine staatliche Pause geben.
Dr. Fauci: Wissend, dass es ein Verbrechen ist, den Kongress zu belügen: Möchten Sie Ihre Erklärung vom 11. Mai zurückziehen, in der Sie behaupteten, dass das NIH niemals „Gain of Function“-Forschung in Wuhan finanziert hat?

Fauci: Senator Paul, ich habe nie vor dem Kongress gelogen, und ich ziehe diese Aussage nicht zurück. Diese Arbeit, auf die Sie sich bezogen haben, wurde von qualifizierten Mitarbeitern auf der ganzen Linie als nicht „Gain of Function“ beurteilt. (1:40)

Herr Senator: „Wenn man ein Tiervirus nimmt und seine Übertragbarkeit auf den Menschen erhöht, dann ist das kein „Gain-of-Function“, sagen Sie?

Fauci: Ja, das ist richtig. Und, Senator Paul, Sie wissen nicht, wovon Sie sprechen.“

(…)

English:

Senator Rand Paul:
Viruses that in nature only infect animals were manipulated in the Wuhan Lab to gain the Function of infecting humans. This research fits the definition of the research that the nih said was subject to the pause in 2014 to 2017, a pause on funding in „Gain of Function.“ But the NIH failed to recognize this defines it a way and it never came under any scrutiny. Dr. Richard Ebright, a molecular biologist from rutgers described this research in Wuhan as the Wuhan Lab used NIH funding to construct novel chimeric sars-related corona-viruses able to infect human cells and laboratory animals. This is high risk research that creates new potential pandemic pathogens that exist only in the lab, not in nature. These are Dr. Ebrights words: THis research matches indeed epitomizes the definition of gain of function research, done entirely in Wuhan. For which there was supposed to a federal pause. Dr. Fauci. Knowing that it is a crime to lie to congress: Do you wish to retract your statement of may 11th where you claimed that the NIH never funded „Gain of Function“ research in Wuhan?

Fauci: Senator Paul, I have never lied before the congress, and I do not retract that statement. This paper, that you were referring to, was judged by qualified staff up and down the chain as not being „Gain of Function“. (1:40)

Senator: „Take an animal virus and you increase this transability to humans, you are saying, that’s not „Gain of Funcition“?

Fauci: Yes. that is correct. And, Senator Paul, you do not know what you are talking about.

Der Unbestechliche Teil 3/3

Der Tod des Präsidenten von Tansania wirft noch immer brisante Fragen auf. Teil 3/3.

von Angela Mahr

Der Druck auf Magufuli: Ging es nur um Corona?

John Pombe Joseph Magufuli hat sich wohl mindestens in dreierlei Hinsicht bei den Mächtigsten der Reichen unbeliebt gemacht, betreffend Rohstoffe, Corona und Landwirtschaft. Sogar der US-Thinktank Center for Strategic International Studies (CSIS) stellt fest, dass Magufuli sich von „ausbeuterischen Imperialisten“ betrogen sah. Wer den plötzlichen Herztod des tansanischen Präsidenten anzweifelt, fragt sich vielleicht: Was hat er denn gegen den Willen der betreffenden Konzerne und Oligarchen durchgesetzt? Aber da findet sich keine einfache Antwort. Magufuli hat sein Amt insgesamt offenbar so verstanden, für die Tansanier da zu sein. Anders gesagt, er selbst hat sich offenbar nicht korrumpieren lassen und insgesamt das Wohl seines Landes, nicht das einiger korrupter Landsleute, im Blick gehabt.

Viele wichtige Hintergründe finden sich in dem Bericht „Tanzania‘s Late President Magufuli: ‚Science Denier‘ or Threat to Empire?“, zu Deutsch: „Tansanias verstorbener Präsident Magufuli: Wissenschaftsleugner oder Bedrohung für das Imperium?“ von Whitney Webb und Jeremy Loffredo.

Landwirtschaft

Unter dem Titel „Ministerium storniert Versuche mit GVO-Saatgut“ berichtete der tansanische Guardian von IPP-Media am 14. Januar 2021, die tansanische Regierung habe von heute an Forschungsversuche mit gentechnisch veränderten Organismen (GVO) im Land ausgesetzt. Zudem habe sie eine gründliche Überprüfung von importiertem Saatgut angeordnet, um künstlich manipulierte Versionen abzuwehren. Der Minister äußerte Bedenken über die negativen Auswirkungen von GVO für die Landwirte. Wenn die Nation den freien Zugang zu ausländischem Saatgut zulasse, so befürchtet er, gebe es „eine Dominanz von Saatgut durch einige landwirtschaftliche Unternehmen“, wobei die lokalen Landwirte gezwungen seien, „jedes Jahr von ihnen zu kaufen, wodurch eine Abhängigkeit von Saatgut“ entstehe.

(Dieser Artikel erschien erstmals am 26. Juni 2021 im Rubikon.)

Der Unbestechliche Teil 2/3

Der Tod des Präsidenten von Tansania wirft noch immer brisante Fragen auf. Teil 2/3.

von Angela Mahr

Den ersten Teil finden Sie hier. Im zweiten Teil stelle ich unser grundsätzliches, internationales Verständnis von Demokratie und staatlicher Souveränität einigen gegenwärtig wirksamen, mächtigen globalen Schaltstellen gegenüber. Es geht zudem um kulturelle Vielfalt, um Gesundheit, und darum, inwieweit John Pombe Joseph Magufuli aufgrund seiner auf Freiwilligkeit basierenden Corona-Politik unter Druck geraten war.

Globale Schaltstellen

Was bedeutet Souveränität? „Souveräne Staaten können frei und unabhängig über die Art der Regierung, das Rechtssystem und die Gesellschaftsordnung innerhalb ihres Staatsgebietes bestimmen (innere Souveränität). Das Völkerrecht postuliert die Unabhängigkeit und Gleichheit aller Staaten in den internationalen Beziehungen (äußere Souveränität)“. So lautet die Definition der Bundeszentrale für Politische Bildung.

Warum reagieren so viele Staaten weltweit ähnlich auf Corona? Bedeutet das einen Beweis für die Gefährlichkeit der Pandemie — und für Magufulis Irrtum diesbezüglich?

Wer die global angelegte Panik vor Corona nicht mitmachen will, wird aus dem Diskurs ausgegrenzt oder mundtot gemacht, egal ob Laie, hoch qualifizierter Wissenschaftler oder Staatschef.

(Zuerst erschienen am 24. Juni 2021 im Rubikon)

Der Unbestechliche Teil 1/3

Der Tod des Präsidenten von Tansania wirft noch immer brisante Fragen auf. Teil 1/3.

von Angela Mahr

Warum starb Präsident John Pombe Joseph Magufuli? Eine einfache Antwort gibt es nicht. Zu widersprüchlich sind die Berichte über sein Verschwinden, zu überraschend war sein plötzlicher Tod im März. Die westliche Presse diffamiert ihn und sieht weg. Aber Tansanias Präsident war bei der Bevölkerung beliebt. Die Trilogie „Der Unbestechliche“ berichtet von einer weltweit geschürten Coronapanik jenseits von Logik und Vernunft, welche Erpressung als Hilfeleistung kaschiert, von großen Fördertöpfen und falschen Versprechen, von wirtschaftlicher Ausbeutung durch Bergbau, Landwirtschaft und Pharmaindustrie sowie von den Untiefen des Neokolonialismus. Was als Nachruf von Herzen begann, ergab infolge der Recherchen schließlich diesen Dreiteiler, welcher grundsätzliche Fragen aufwirft: nach staatlicher Unabhängigkeit sowie nach unserem Verhältnis zu Afrika vom Ende der Kolonialzeit bis heute. Zugleich erzählt der Bericht aber auch die Geschichte eines mutigen Präsidenten, der offenbar seinem Gewissen folgte und sich durch nichts und niemanden davon abbringen ließ.

Im ersten Teil der dreiteiligen Abhandlung beschreibe ich die unklaren Umstände zum Tod des Präsidenten, gehe auf seine Positionen zu Corona ein und hinterfrage die einseitige Darstellung seiner Person in unseren etablierten Medien.

Ein plötzlicher Abschied

John Pombe Magufuli, seit 2015 gewählter Präsident von Tansania, ist tot. Er starb am 17. März 2021 im Alter von 61 Jahren einen plötzlichen und unerwarteten Tod. Gemäß offiziellen Angaben aus Tansania war die Todesursache eine Herzerkrankung. „Gerüchten zufolge soll er jedoch den Folgen einer Covid-Infektion erlegen sein“, setzt Spiegel Online dem Ende März entgegen, ohne konkrete Hinweise dafür zu nennen.

Welche Rolle spielt diese Meldung in unserem gesellschaftlichen Denken? Keine große. Hierzulande hat man nicht viel davon mitbekommen und hat die Meldung wahrscheinlich mehrheitlich unhinterfragt übernommen. Magufulis Tod kam aber überraschend, und die Ursache ist aus meiner Sicht nicht geklärt. Zudem möchte ich die überwiegend respektlose Berichterstattung unserer etablierten Medien über Magufuli hinterfragen. Worum geht es dabei wirklich? Weiter gefasst: Ist der Kolonialismus vorbei?

(zuerst erschienen im Rubikon am 17. Juni 2021)