„Es ist wichtig, dass heute soviele Menschen hier sind, um zu demonstrieren, für ein Ende des fürchterlichen Krieges in der Ukraine, für ein Ende der Kriegsrethorik in Deutschland, für einen Ausstieg aus der Gewaltspirale und der militärischen Eskalation, für eine politische Lösung des mliitärisch festgefahrenen Krieges und für den baldigen Beginn von Verhandlungen. Bei allen Meinungsunterschieden ist da ein gemeinsames Ziel.: Den Frieden in der Ukraine baldmöglichst wiederherzustellen. Es ist naiv, zu glauben, man könne Russland militärisch ohne Nuklearkrieg besiegen. Es ist naiv, zu glauben, man könne nur über Waffenlieferungen zum Frieden kommen. Und es ist naiv zu glauben, dass wir mit unseren Waffenlieferungen die militärische Lage verändern. Weit über 200.000 Soldatinnen und Soldaten sind gefallen. 50.000 unbeteiligte Zivilpersonen sind ums Leben gekommen.. Über 8 Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer sind auf der Flucht. Der von Russland ausgelöste völkerrechtswidrige Angriffskrieg ist nach einem Jahr zu einem – militärisch gesprochen – Abnutzungskrieg geworden. Stichwort: Verdun, 1916. Damals wurde vorexerziert, was militärische Abnutzung bedeutet. Damals starben fast eine Million junger Franzosen und Deutscher sinnlos und für nichts. Abnutzung bedeutet, dass es keine vernünftige militärische Lösung mehr gibt. Das sagt auch der US-Generalstabschef Mark Milley. Diese Einschätzung teilt auch die renomierte RAND Cooperation.“ Erich Vad, militärpolitischer Berater von Kanzlerin Angela Merkel (2006-20013) und Ex-Brigade-General (4:32)
„Fest steht, wir liefern seit Monaten nur Waffen, und es fällt uns nicht viel mehr ein. Wir tun das alles ohne jede realistische Lösungsperspektive. Ohne eine überzeugende Strategie der Konfliktlösung., und ohne ein politisches Konzept. Streng genommen ist das Militarismus pur, weil man militärische Hilfeleistungen nicht an realistische politische ZIele koppelt. Es muss mit Blick auf die militärische Gesamtlage klar gesagt werden, die Lieferung von Waffen können den Ukrainern leider nicht helfen, diesen Krieg zu gewinnen. Sie drehen die militärische Patt-Situation nicht um. Diese kann auf militärischem Wege allein nicht aufgelöst werden.“ Erich Vad (7:35)
„Das alles ist ähnlich wie die Kubakrise 1962. (…) Und ähnlich wie in der Kubakrise kommen wir aus dem Ukrainekrieg nur durch besonnenes, politisches Handeln, durch Verhabdlungen und Kompromisse heraus.“ Erich Vad (9:50)